Freunde sehen, 1x pro Woche Jugendgruppentreffen im Hüttenweg oder am Kletterturm, regelmäßige Treffen im Jugendausschuss, Kletterausfahrten in die Alpen oder zum Boofen in die Sächsische Schweiz, unsere jährliche Jugend- vollversammlung, sowie das allseits beliebte Sommerfest, die spannenden Jugendleiter*innenaus- und -fortbildungen, bis hin zum alle 2 Jahre stattfindenden Bundesjugendleitertag auf dem 2019 über 300 ehrenamtliche junge Menschen in Nürnberg zusammengefunden haben um gemeinsam Entscheidungen über die JDAV zu treffen. All diese Aktionen können nun seit über einem Jahr nicht mehr wie gewohnt durchgeführt werden. Glücklicherweise bescherte uns der recht lange und milde Sommer 2020 die Möglichkeit unsere Außenkletteranlagen und, in etwas eingeschränkter Form auch die Kletterhallen für unsere wöchentlichen Jugendtreffen zu nutzen. Doch mit der einbrechenden dunkleren Jahreszeit wurde diese Möglichkeit sehr schnell wieder bis auf null reduziert. Was also tun, wenn nicht den Kopf in den Chalkbag stecken?!
Der Außerordentliche Bundesjugendleitertag ging mit gutem Beispiel voraus, indem er am 28.11.2020 trotz Corona mit über 250 Personen tagte, erstmals in der Geschichte der JDAV in digitaler Form. Mit großem organisatorischem Enthusiasmus gelang es der amtierenden Bundesjugendleitung diese beeindruckende Versammlung unter Zuhilfenahme verschiedener Online-Plattformen, zum Durchgehen gestellter Anträge, für Videokonferenz und Chat, auf die Beine zu stellen. In vielfach kleinerer Form konnten auch wir unsere sektionsinternen Treffen im Jugendausschuss im digitalen Format abhalten. Hier ging es in erster Linie „nur“um den verbalen Austausch, um Feedback über unsere geplanten Aktionen mit den Jugendgruppen - ja was passierte eigentlich in unseren Jugendgruppen? Für diese war nach Bekanntgabe des endgültigen Lockdowns erst einmal die wichtigste Grundlage „Das gemeinsame Treffen zum Bouldern und Klettern“ genommen. War es da überhaupt denkbar unsere wöchentlichen Treffen von aus der sportlich aktiven Form der Zusammenkunft in die virtuelle Welt zu übertragen? Verbrachten die Kinder und Jugendlichen, die Jugendleiter*innen nicht inzwischen bereits viel mehr Zeit vor dem Computer-Bildschirm als gut für uns war? Dies waren einige Fragen die mir durch den Kopf gingen. Dennoch, zumindest auf 1 Versuch wollte ich es mit den Wildlingen ankommen lassen.
Mit zunächst einer statt den üblichen zwei angesetzten Gruppenstunden starteten wir, etwas holprig, in unser erstes Online-Treffen. Die technische Verbindung von Bild und Ton war nicht immer die Beste. Manchmal wurden sogar Leute komplett aus dem Treffen „rausgeschmissen“, wenn einmal die Internetverbindung zu stark wackelte. Doch im Groben und Ganzen funktionierte es! Wir konnten uns gegenseitig sehen, miteinander kommunizieren, und sogar Spiele spielen . Dank ein paar Anregungen von befreundeten und neu kennen gelernter Menschen vom zurückliegenden Bundesjugendleitertag, fanden wir im Laufe des ersten und den drauf folgenden Online-Gruppentreffen Gefallen an altüberlieferten Spielen, wie „Stadt-Land-Fluss“ und „Wer bin ich?“, oder den etwas moderneren „Kahoot-
Quizzen“. Ganz besonderen Spaß machte uns „Skribbl“, ein interaktives Online-Spiel mit dem wir verschiedenste Begriffe malen und erraten konnten. Das Spiel ermöglichte sogar den Einbau von eigenen (ihr könnt es euch denken) Kletter(!)- Begriffen, sodass wir einige vergnügliche Stunden mit diesen Aktivitäten füllen konnten. Um dem Ganzen ein bisschen mehr Vielfalt und vielleicht noch etwas mehr von dem seit Monaten entbehrten Klettercharakter zurückzugeben, beschlossen wir als neues Thema die Knotenkunde mit in unser Programm aufzunehmen. Ein Stück Seil oder Strick war schnell im Haus gefunden, dann konnte es losgehen. Unter Verwendung einiger hilfeleistender Youtube-Anleitungen knoteten wir uns durch Achter, Mast- und Halbmastwurf, Prusikknoten, doppelten Bullin und meisterten schließlich sogar den Schmetterlingsknoten.
Nicht nur in unseren Kletterseilen, auch draußen sind inzwischen die ersten beflügelten Frühlingsboten erwacht. Ganz eindeutig steht die wärmere Jahreszeit bereits in den Startlöchern und ich denke mit ihr auch die Zuversicht, dass wir schon bald wieder draußen aktiv werden können. Mit unseren frischgedruckten T-Shirts werden wir sicher eine gute Figur am Kletterfels machen!!
- Florian
