© Melanie Schäfer

Jugendfahrt zur Blaueishütte, 2022

07.07.2022

Jugendfahrt zur Blaueishütte vom 07. bis 14. Juli 2022

Donnerstag, 7.7.2022

Wie ich früh aufstehen hasse! Immerhin ist es für einen guten Zweck, endlich mal wieder mit der Jugend in die Berge. Für uns geht es, wie fast jedes Jahr, auf die Blaueishütte. Wir haben uns dazu entschieden die ÖPNV zu nutzen. Mit dem ICE ging es bis nach München und von dort aus weiter mit zwei verschiedenen Regios nach Berchtesgaden. Danach noch 30 Minuten mit dem Bus bis zur Haltestelle `Am Holzlager ́, wobei der Busfahrer das scheinbar nicht mitbekommen hat, und wir eine Station später erst aussteigen konnten. Hoch motiviert, bei Nieselregen, ging es den Weg hoch zur Hütte. Unterwegs haben wir mehrere Pausen gemacht und auf Zweidrittel des Weges gibt es die Schärtenalm. Dort haben wir uns nochmal rich- tig aufgewärmt, einen heißen Kakao und ein Stück Kuchen gegessen. Sehr zu empfehlen! Das letzte Stück zur Hütte war noch etwas anspruchsvoller, da dort der treppenartige Steig anfängt, bei dem wir schnell viele Höhenmeter gemacht haben. Die Hütte befindet sich auf 1680m Höhe und wir waren ziemlich platt als wir oben ankamen. Dafür konnten wir uns schon wieder richtig aufs Essen freuen! Wusstet ihr, dass gutes Essen eine prima Motivation ist? Auf der Hütte haben wir die Halbpension gebucht, das heißt das wir abends immer ein 3-Gänge Essen bekommen. Beim Abendessen haben wir besprochen, was wir die nächsten Tage machen wollten. Klar war, dass wir alle unbedingt klettern möchten und die umliegenden Gipfel erkunden wollten. Abends wurde es schnell leise im Zimmer, alle waren noch sehr erschöpft von der langen Anreise.

-Melli

Freitag, 8.7.2022

6:30 klingelte der Wecker, wir waren guter Dinge und sind alle schnell aufgestanden und haben gemein- sam gefrühstückt. Als wir aus dem Fenster sahen, sah es draußen sehr trüb und nass aus. Wir haben uns dazu entschieden, mit der Ausbildung für die Mehrseillängen anzufangen. Anders als die Leute an einem Nachbartisch, die das draußen am Übungsplatz bei Regen gemacht haben, haben wir das aber in unserem Zimmer gemacht. An den Doppelstockbetten haben wir Standplätze mit unserem Material gebaut und erklärt wie die Abläufe und Kommandokette abläuft. Wichtig war es dabei immer wieder zu erwähnen, das kurze Kommandos wichtig sind, da man manchmal keinen Sichtkontakt hat oder den Partner schlecht verstehen kann. Langes Gequatsche geht nicht, weil man dabei was Falsches verstehen kann.

Gegen Mittag klarte das Wetter auf, und wir besprachen, was wir noch den restlichen Tag machen wollten - zum Klettern war es schon mal zu nass. Dann kam uns die Idee auf die Schärtenspitze zu steigen. Wir haben ein paar Snacks und Wasser und Klamotten, falls es kühler wird, in unsere Rucksäcke gepackt und uns auf den Weg gemacht.

Der Weg zur Schärtenspitze (2173 m) ist mit 1,5 Stunden angegeben, die wir ungefähr auch gebraucht haben. Je höher wir dem Gipfel kamen, desto windiger wurde es. Auf dem letzten Stück zum Gipfel gibt es Drahtseile an denen man sich festhalten kann und eine Leiter aus Eisen. 

Leider war es bewölkt als wir beim Gipfel ankamen und bitterkalt. Oben haben wir noch eine Kleinigkeit gegessen und uns ins Gipfelbuch eingetragen, und dann haben wir uns schon wieder auf den Rückweg gemacht. In der Hütte haben wir die Kletterführer durchstöbert und geschaut, welche Touren wir morgen bei besserem Wetter klettern wollen. Wir haben uns überlegt, daß die Plattentouren für den Anfang ver- mutlich am besten sind, das Gelände kennenzulernen, da die Touren super zu klettern und gut abgesichert sind.

Nach einem leckeren Abendessen sind wir mal wieder früh ins Bett.

-Melli

Samstag, 9.7.2022

Nachdem wir pünktlich um 6 aufgestanden sind, sind wir runter zum Frühstücken und haben Brote geschmiert. Rucksäcke haben wir natürlich schon am Vorabend gepackt. Somit waren wir auch schon als erste am „Plattenweg“ und bei „Auf die Schnelle“. Wir sind in zwei Seilschaften an den verschiedenen Routen geklettert. Plan war es, sich oben zu treffen. Der Plattenweg fing ganz gut an, verlangte dann aber aus Sicht des Kletterers etwas Interpretation; nachdem wir dann fälschlicherweise viel im Zick- zack geklettert sind, haben wir uns für eine Pause entschieden. Weil es aber außerordentlich kühl und windig war, war uns dreien dann sehr schnell kalt. Wir haben so langsam angefangen über Abseilen nachzudenken und haben dies dann auch schlus- sendlich gemacht. Weil das aber etwas wenig bisher war, haben wir dann später nochmal erfolgreich an den Übungsplatten trainiert. Erschöpft und dement- sprechend pünktlich waren wir dann auch schon im Bett.

- Luca

Sonntag, 10.7.2022

Weil heute morgen schon das Wetter recht trüb war
und es geregnet hatte, haben wir uns für einen Tag in der Hütte entschieden. Irgendwann war uns dann doch langweilig, und wir sind zum Schneefeld gegangen und haben unter einem Felsen gegessen. Zurück sind wir dann gerutscht. Nach dem Vortag war der Tag ziemlich entspannend.

- Luca, Foto: Üben von Mini-Mehrseillängen auf dem Übungsplatten

Montag, 11.7.2022

Am Montag ließen wir es nach dem Frühstück erstmal entspannt angehen. Melli ging es nicht so gut, weshalb sie heute nicht mitkommen konnte. Wir anderen entschlossen uns dazu in Huberts Klettergarten zu gehen. Dort gibt es viele Sportkletterrouten, die wir auch gut zu viert machen konnten. Wir packten also unsere Rucksäcke und machten uns auf den ca. halbstündigen Weg, vorbei an der alten Blaueishütte, zur Kletterwand.

Dort angekommen bereiteten wir alles vor und Maggie stieg die erste Route vor. Wir drei anderen stiegen diese Route dann nach und wenn wir nicht kletterten, übten wir am Boden das Legen von Keilen und Friends. Da es an diesem Tag recht kühl war, machten uns beim Klettern zusätzlich durch den kalten Fels unsere Hände zu schaffen. 
Wir hingen weitere Routen ein und kletterten diese dann nacheinander. Wir hatten uns Zeit gelassen und waren viele Routen geklettert, weshalb es schon Nachmittag war als wir zurückkamen.

Nach unserer Ankunft auf der Hütte hatten wir noch etwas Zeit bis zum Abendessen, die sich jeder selber z.B. mit Lesen vertrieb. Dann gab es Abendbrot, und im Anschluss gingen wir recht früh ins Bett.

- Till

Dienstag, 12.7.2022

Am Dienstag standen wir wieder früh auf, denn eigentlich wollten wir heute eine Mehrseillängentour machen, Melli war aber leider immer noch nicht ganz fit, weshalb wir uns dazu entschlossen auf den Stein- berg zu wandern.

Nach dem Frühstück machten wir uns also fertig und begannen die Tour zum Steinberg. Wir folgten dem Normalweg, für welchen keine gesicherten Klettereien erforderlich sind. Dieser führt über die Platten, wo es viele Kletterrouten gibt, und wo auch unsere erste Mehrseillängentour stattgefunden hat. Nach etwa 1 1/2 Stunden erreichten wir den Gipfel, wo wir uns erst- mal eine Pause gönnten. Wir aßen etwas, trugen uns ins Gipfelbuch ein und genossen die Aussicht. Leider konnte man nur zu einer Seite herunter sehen da auf der anderen Seite die Wolken am Berg hingen. Nun machten wir uns an den Abstieg, welcher wieder den gleichen Weg zurückführte.

Der Nachmittag verlief wie die anderen Tage, denn wir ruhten uns aus, bevor es wieder ein leckeres Abend- essen gab. Nach dem Essen setzten sich manche von uns zum Lesen raus, wo wir einen tollen Sonnenun- tergang beobachten konnten. Danach ging es für alle wieder ins Bett.

- Till, Foto: Triumpf auf dem Weg zum Steinberg

Mittwoch, 13.7.2022
Mittwoch und schon fast Ende der Fahrt. Doch keineswegs heißt das, dass es kein Programm gibt. Heute soll es auf die Schärtenspitze hoch, und zwar geklettert. Die Logig Line steht an. Doch zuerst geht‘s noch- mal zu den Übungsplatten, und als die Mehrseillängen dann sitzen geht‘s los die Logig Line hoch. In zwei Seilschaften, zu zweit und zu dritt. Nacheinander klettern wir hoch zuerst nur die Erfahrenen im Vorstieg dann auch die meisten anderen. Mit einem Zwischendurch-Snack im Magen geht‘s dann auf in die letzten Seillängen, und auch die anspruchsvollste Stelle ist mit Geschick bewältigt. Doch dann einmal falsch abgebogen und schon sind keine Haken mehr da, aber zum Glück ist man ja auf alles vorbereitet. Mit mobilen Sicherungsmittel geht‘s voran. Es werden Friends und Keile gelegt und so geht‘s sicher den Berg hoch. Nun ja irgendwann nach einer 59 Meter Seillänge, gut dass das Seil 60 war, ist dann ein Abseilring gefunden und der Nachstieg kann gerade noch so hinterher kommen. Ein Abenteuer also noch zum Ende der Route. Nun nach einer kurzen Pause steht der Abstieg an. Nach einem anstrengenden Tag kommen wir wieder in der Hütte an natürlich pünktlich :-) zum Abendessen. Aber jetzt schnell ins Bett und Kraft zum Abstieg sammeln.

- Quint, Foto: Am Ausstieg aus der Logig Line

 

Donnerstag, 14.7.2022

Heute war leider schon der letzte Tag, und wir mussten absteigen. Also hieß es um sechs aufstehen und frühstücken. Beim ersten Blick aus dem Fenster sah das Wetter doch nicht so schön aus, wie wir am Abend dachten, also wurden die Regensachen doch noch nach oben gepackt. Noch vor dem Frühstück ging einmal der Feueralarm los; als Melli nachfragte war es nur ein Feh- lalarm und hörte schnell wieder auf. Der Wind hatte den Rauch in den Raum hereingedrückt.

Schneller als geplant standen wir alle um 20 vor acht draußen und haben noch mit einer Mitarbeiterin geredet, die dann auch das obligatorische Gruppenfoto von uns gemacht hat. Der Abstieg ging dann so schnell, dass wir sogar einen Bus früher als geplant erwischten. Daraufhin haben wir uns in Berchtesgaden entschieden auch die frühere Bahn zu nehmen. Die Bahnfahrt war dann voll, lang und eher langweilig, und wir freuten uns im ICE und aßen unser Eis. als wir endlich in München ange- kommen waren. Kurz vor München hatten wir uns schon von Luca verabschiedet, der anders weitergefahren ist. Wie üblich mit ein bisschen Verspätung kamen wir in Berlin an, wo wir uns aufteilten. Bis zur nächsten Fahrt!

- Maggie, Foto: Gruppenfoto vor der Abfahrt